Die vier Weiber vom Berghof ( Frühjahr 1983 )

Anton Maly

Sogar der Arzt mußte kommen D'Forstenrieder spielten „Die vier Weiber vom Berghof“ Daß ein Sportverein nicht nur körperliche Betätigung, sondern auch im weiteren Sinne „Kreativität“ anbieten kann, das zeigte dieser Tage wieder einmal der TSV Forstenried. „D' Forstenrieder“ nennen sie sich ganz einfach, und spielen Theater als offizielle Vereinsabteilung. „So wie die Fußballer zum Training kommen, treffen wir uns zur Theaterprobe“, erzählt Georg Hiel, der Regisseur der Gruppe. Beruflich ist er Techniker im Krankenhaus Neuperlach. In seiner Freizeit beschäftigte er sich schon immer gerne mit der „Bauernbühne“. Erste Erfahrungen sammelte Hiel im „Platzl“. Als er dann genug wusste und die Sache „alleine schmeißen“ konnte, übernahm er auf Anraten des damaligen TSV-Präsidenten und Stadtrates Robert Nagel den Aufbau der Theatergruppe. Schon als Jugendlicher hatte der jetzige Regisseur auf der Laienbühne mitgespielt, jetzt überträgt er seine Ideen auf alle Mitwirkenden. Die ersten Proben wurden im Vereinsheim abgehalten. Dort fanden auch die ersten Vorführungen statt. „Zuerst nur Einakter, versteht sich“, berichtet Hiel. Die erste größere Vorstellung gab die Theatergruppe bei einer Weihnachtsfeier des TSV Forstenried und erntete großen Beifall. So wagten sich die Sportler an den ersten Dreiakter. Seither spielen „D'Forstenrieder“ im Saal der Gaststätte Waldheim in Großhadern – meist ausverkauft. Das Theaterstück „Die vier Weiber vom Berghof“ von Anton Maly, in der Inszenierung von Georg Hiel, war wieder ein voller Erfolg. Rita Schürer, Andrea Burkert, Frieda Past und Medi Rank in den Rollen der „Berghofweiber“, die alle den Knecht Peter, gespielt von Dieter Brandl, heiraten wollen. Reinhold Schüssler und Walter Meier als Großbauern bemühen sich ihrerseits um die Damen. So gibt es derart turbulente Szenen, daß sogar der Landarzt (Josef Giebl) beigezogen werden muß. Schließlich kommt doch noch alles ins reine und die verwirrten Beziehungen klären sich auf. Aber engagierte Schauspieler und eine erfahrene Regie sind noch nicht alles, was eine Laienbühne braucht. Das Bühnenbild (von J. Kassecker und J. Bachsteffel), die Requisiten, die Kleidung – dies alles zeichnet ein perfektes Theaterspiel erst aus. Alles eingenommene Geld geht zwar in die Theaterkasse, aber für die Anschaffungen reicht es noch lange nicht aus“, erklärte Rita Schürer, die fügt hinzu: „Außerdem sind alte Kleider, Schuhe, Taschen fast nicht mehr zu bekommen.“ Sollte nu jemand Lust bekommen haben, mit den Forstenriedern zu spielen, oder sollte jemand noch Großmutters alte Zeiten Kleider im Schrank hängen haben, die nicht mehr gebraucht werden, der wende sich an die Geschäftsstelle des TSV Forstenried in der Graubündner Straße 100, Tel. 753735. Die Gruppe ist für alles Dankbar. Steffi Hofmann Abschrift 2004 Rudolf Past - alte Rechtschreibung beibehalten sowie grammatikalische Fehler übernommen -